Das Schachmuseum am Traunsee – eine Urlaubsüberraschung

Das Schachmuseum am Traunsee-eine Urlaubsüberraschung

Oberösterreich, und hier speziell die Gegend um den Traunsee gehört für meine Familie und mich zu den landschaftlich schönsten Regionen der Welt. Anfang September kamen wir nach längerer Zeit wieder hierher zurück, diesmal in ein wunderbares Apartment in der kleinen Ortschaft Altmünster mit Panoramablick auf den Traunsee und den mächtigen Traunstein, hier bekannt als „Wächter des Salzkammerguts“ und mein persönlicher Lieblingsberg.

Blick auf den Traunsee beim Traunsteinaufstieg

Groß war mein Erstaunen beim Blick auf die vorliegenden Tourismusinformationen: Als eine der besonderen Attraktionen Altmünsters wurde ein Schachmuseum aufgeführt! Bald war ein Termin vereinbart (telefonische Anmeldung ist erforderlich), ich war mehr als gespannt auf den Besuch und wurde nicht enttäuscht:

Das Ehepaar Hannelore und Karl Kramer hat hier in 40-jähriger Sammelarbeit mit viel Liebe und Leidenschaft eine Sammlung von 213 Schachspielen zusammengetragen, die einen faszinierenden Querschnitt durch Länder, Kulturen und Epochen über viele Jahrhunderte hinweg bieten. Wirklich eindrucksvoll ist die Vielfalt an Verknüpfungen des Schachspiels mit Bereichen wie wichtigen historischen Ereignissen, kindlich-spielerischen Elementen, politischen  oder literarischen bis hin zu rein künstlerischen Assoziationen.

Das Ehepaar Kramer gab eine ganz persönliche und sympathische Führung durch ihre Exponate auch mit der jeweiligen Geschichte ihres Erwerbs und wusste zu jedem Stück den jeweiligen gedanklichen Hintergrund klar zu erläutern. Ein wenig erstaunlich ist übrigens dabei, dass Hannelore und Karl Kramer selbst gar keine Schachspieler sind, ihre Leidenschaft konzentriert sich voll und ganz auf das Sammeln.

Einige der beigefügten Fotos geben eine kleine Vorstellung der Ausstellung mit Darstellungen historischer Schlachten wie Napoleon gegen Kutusow über den amerikanischen Bürgerkrieg oder Azteken gegen spanische Konquistadoren bis hin zu Wehrmacht gegen Allierte, „kindlichen Schachsets“ mit Hunden oder Ottifanten, einem Engel –Teufel Spiel, einem tatsächlich „trinkbaren“ Spiel mit Grappa-gegen Kaffelikör-Figuren (Wegen der Prozente Vorteil Weiß beim Schlagen und Trinken!) , einem Herrn der Ringe-Satz bis hin zu einem kreativen, definitiv aber nicht jugendfreien Kamasutra-Schach.

Ein Besuch lohnt sich nicht nur für Schachfreunde, hier ist wirklich lebendige Kultur aus aller Welt in lustiger, ästhetischer und immer kreativer Form zu bewundern!

 

Stefan Kindermann

 

 

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